DAS GROSSE LEBEN
Artikel über Makrobiotik

   

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Der Zusammenhang zwischen Krebs und

Ernährung


von Dr. T. Colin Campbell

T. Colin Campbell, Professor für die Biochemie der Ernährung an der Cornell University in Ithaka / N.Y., ist der Leiter der anerkannten China Health Study [Untersuchung zur gesundheitlichen Situation in China], dem als Meilenstein geltenden epidemiologischen Projekt der Regierungen der USA und Chinas. Dieser Artikel ist eine Bearbeitung des Vorworts zu dem Buch The Complete Whole Cookbook von Aveline Kushi und Wendy Esko.
Für mich persönlich hatte die Vorstellung von Natürlichkeit mein Leben lang etwas Zwiespältiges an sich, denn ich war seit meiner Kindheit auf der elterlichen Farm bis zu meiner mehr als dreißigjährigen beruflichen Forschungsarbeit und Lehrtätigkeit und auch noch darüber hinaus mit der Natur verwachsen. Eine von uns durchgeführte, zwölf Jahre dauernde Untersuchung zu Ernährung, Lebensweise und Krankheiten im ländlichen China diente dem Zweck, ein umfassenderes Verständnis der „natürlichen Ordnung der Dinge“ zu gewinnen (siehe DGL-Magazin Nr. 23, Vegetarisch essen ist gesünder).


Obwohl diese Auffassung eine unwahrscheinlich große Anziehungskraft besitzt, stelle ich aber gleichzeitig fest, daß zwischen ihr und ihrer Verwandten, der hoch technisierten Naturwissenschaft, Verwirrung und Spannungen herrschen. Die dieser zugrundeliegenden experimentell ausgerichteten Vorstellungen einer modernen und sogenannten rationalen Wissenschaft wurden zur Erforschung der Ursachen und Heilmittel für Krankheiten eingesetzt, aber aus meiner Sicht lassen sie sich nur schwer mit den Gedanken über naturbelassene Nahrungsmittel und natürliche Produkte in Einklang bringen. In der High-tech Wissenschaft wird beispielsweise großer Wert auf die sehr einfache und einnehmende Meinung gelegt, daß der Faktor X die Ursache für die biologische Reaktion Y ist. Es ist tatsächlich so, daß Institutionen, die Mittel für die Forschung zur Verfügung stellen, ausdrücklich fordern, daß die geplanten Forschungsvorhaben mit dieser Vorgehensweise durchgeführt werden müssen, damit Mittel zugesagt werden können.

Obgleich diese vereinfachte Wenn-Dann-Vorstellung der High-tech- Wissenschaft in diesem Bereich die Aussicht auf lukrative Forschungsprojekte und berufliche Aufstiegschancen sowie die Möglichkeit zahlreicher Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen bietet und auch die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht, ist sie nichtsdestoweniger gefährlich oberflächlich. Wie viele Leser wissen, daß die sogenannten Wunderdrogen und Impfstoffe, denen zugute gehalten wird, daß sie die verheerendsten Krankheiten der Vergangenheit (einschließlich Tuberkulose, Lungenentzündung, Diphtherie, Typhus, Masern und anderen) eingedämmt haben, in Wahrheit erst eingeführt wurden, als die Krankheiten bereits deutlich auf dem Rückzug waren? Und wieviele Leser wissen, daß die meisten der mit weiter Verbreitung publizierten Ursachen und Heilmittel für die chronisch degenerativen Krankheiten wie die unterschiedlichen Krebsleiden und Herz-Kreislauferkrankungen sich ebensowenig nach dem vereinfachten Muster des Wenn-Dann verhalten? Sehr, sehr viele nicht zu unterschätzende Fehler wurden durch diese naive Sichtweise gemacht und viele warten noch darauf, gemacht zu werden. Im Gegensatz dazu ist die Vorstellung von den naturbelassenen Nahrungsmitteln und den natürlichen Produkten weit stärker dazu angetan, die Ganzheitlichkeit bezüglich der Auswirkungen vielschichtiger Ursachen auf vielschichtige biologische Reaktionen hervorzuheben.

Die Übertragung isolierter Einzelinformationen aus der Forschung auf Situationen des Alltags ohne Berücksichtigung des Zusammenwirkens der Naturkräfte grenzt an Gedankenlosigkeit. Synthese und Integration isolierter Beobachtungen in eine ganzheitlichere Sicht der Natur ist weitaus vernünftiger, verläßlicher und der Gesundheit dienlicher.


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Umfang: 3 Seiten / Gebühr für Lesen oder download: 0,45 €

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