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Schwangerschaft und Geburt

von Wendy Esko

Vor meiner ersten Schwangerschaft hatte ich wenig über den natürlichen Prozeß des Kinderbekommens gehört, außer von einigen Freundinnen, die ihre Babys auf natürliche Weise entbunden hatten. Ich fragte mich oft, was es wohl wirklich heißt, ein Kind zu bekommen. In der modernen Gesellschaft sprechen nur wenige Frauen miteinander über die wirkliche Erfahrung, Kinder zu haben.

Als ich das erste Mal schwanger wurde, begann ich mich Dinge zu fragen, z.B. wie ich mich wohl verändern würde, wie die Wehen sich wohl anfühlen, wie ein Baby wohl mein Leben verändern würde usw. Ich hatte das Gefühl, daß jede Frau sich wahrscheinlich die gleichen Fragen stellen würde, wenn sie zum ersten Mal schwanger wird. Ich fing an, nach Büchern über Schwangerschaft und natürliche Geburt zu schauen. Natürlich war mir klar, daß kein Mensch und kein Buch alle meine Fragen beantworten könnte, oder mir zeigen könnte, wie ich Mutter werde oder wie ich ein Baby bekomme. Obwohl andere aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Hilfestellung geben können, muß jede junge Mutter diese Erfahrungen selbst machen.

Ein Buch, das ich besonders faszinierend fand, war Biographie des Ungeborenen von Margaret Shea Gilbert. Ich sah das Buch zum ersten Mal in den Schriften von Georges Ohsawa erwähnt. Es ist kurz und klar und gibt eine Beschreibung für jeden Monat, wie ein Baby während der verschiedenen Stadien der Schwangerschaft aussieht, welche Bewegungen das sich entwickelnde Kind macht, wann und wie sich die Organe entwickeln und wie sich der Körper der Mutter verändert. Es beschreibt außerdem die Stadien des Geburtsvorganges. Ich fand das Buch sehr informativ und leicht verständlich. Es ist in einem sehr warmherzigen Ton geschrieben, der das Staunen der Autorin für die Wunder des Lebens vermittelt.

In Japan gibt es eine Lehre, die unter dem Namen Tai-Kyo oder „embryonale Erziehung“ bekannt ist. Die Lehre von Tai-Kyo behandelt die Umgebung, die eine Mutter während der Schwangerschaft umgibt. Frauen wurde geraten, religiöse oder spirituelle Bücher während der Schwangerschaft zu lesen, und nach Möglichkeit Respekt und Dankbarkeit für das Leben, die Schönheit und die Natur zu entwickeln. Ihnen wurde außerdem geraten, aufregende oder unangenehme Einflüsse oder Umgebungen zu meiden.

Während meiner Schwangerschaften fühlte ich mich intuitiv zu solchen Büchern wie der Bibel, dem Tao Te King und anderen philosophischen und spirituellen Klassikern hingezogen. Ich las außerdem gern makrobiotische Literatur . Ein Buch, das mir besondere Freude bereitete, war Monkey, das klassische chinesische Volksmärchen. Ich las außerdem gern Bücher über Kunst und Natur, sowie auch Märchen und Kinderbücher. Ich zeichnete außerdem gern und fühlte mich sehr zum Kochen hingezogen. Ich wollte keine Filme sehen, die Gewalt oder Grausamkeit zeigten, und freute mich an der Schönheit der Natur. Ich hörte gern klassische Musik und fand es schwierig, Rock ‘n Roll zu hören. Ich fuhr außerdem nicht gern Bus, wegen der vielen Menschen und des Lärms. Ich wurde immer empfindlicher für alle Arten von Vibration.

Schwangerschaft ist ein ganz wunderbares Erlebnis. Während meiner Schwangerschaften war ich immer ruhig, glücklich und aktiv. Mit aktiv meine ich keine harte körperliche Arbeit, sondern die normalen Aktivitäten des Alltags. Ich bin davon überzeugt, daß Kraft und Ausdauer einer Frau während einer Schwangerschaft extrem zunehmen. Ich fand es schwierig, nicht aktiv oder nicht beschäftigt zu sein. Alltägliche Dinge wie laufen, saubermachen, kochen und lernen waren Quellen der Freude. Außerdem fand ich es schön, während einer Schwangerschaft zuhause zu bleiben und nicht zu reisen. Ich freute mich über die Sicherheit und Ruhe meiner häuslichen Umgebung.