DAS GROSSE LEBEN
Artikel über Makrobiotik

   

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Wegweiser für gute Beziehungen


Teil I - Wie finde ich den vollkommenen Partner?

von Bob Ligon


Der Versuch, Ratschläge zum Finden eines Partners fürs Leben zu geben, scheint mir ein wenig anmaßend, und doch weiß ich, wie dankbar ich für Ratschläge war, als ich meine Lebenspartnerin gesucht habe. Das war eine weite Reise. Und aus den Büchern, die ich las, oder den Gesprächen, die ich mit Freunden führte, blieb mir gewöhnlich ein Edelstein zurück, den ich zu dem meinigen machen konnte. Meine Hoffnung ist, daß das folgende auch ein paar Goldkörnchen beinhalten möge.

Die meisten Menschen stimmen vermutlich mit mir darin überein, daß eine intime zwischenmenschliche Beziehung einen der herausforderndsten, verwirrendsten und dennoch lohnendsten und erfüllendsten Aspekte des Lebens darstellt. Wir werden als Säuglinge in dieses Leben geworfen, und bereits an diesem Punkt wird die Dynamik der Beziehungen in Gang gesetzt - Beziehungen zu unseren Eltern, Geschwistern und dem weiteren Familienkreis. Bald darauf sind wir reif für soziale Beziehungen zu Nachbarn und Freunden. Weitere soziale Beziehungen entwickeln sich dann zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben, wie der Auswahl eines Partners und Gefährten fürs Leben - also von jemandem, mit dem wir alle unsere Hoffnungen und Träume teilen, alle Fragen der Familie, des Geldes, Schwächen und Launen sowie alle alltäglichen Kleinigkeiten - alles zwischen Verliebtheit und Wäschewaschen.

Zahlreiche Hochs und Tiefs

Ich bin jetzt 43 Jahre alt, und bis ich 35 war, habe ich auf meiner Suche nach einer Partnerin viel durchgemacht - das heißt, viele Hochs und Tiefs erlebt. Vermutlich war das nicht mehr, als mir zustand, an falschen Anläufen, Reinfällen und gebrochenem Herzen - aber alle haben sie der Perfektion, die ich (und viele andere?) erwartete, Hohn gesprochen. Das Universum und Yin und Yang sind so konsequent fair, daß man manchmal verrückt werden könnte. Ich mußte erst alle meine Erfahrungen machen, um da anzukommen, wo ich heute bín. Wie so viele wollte ich die Lektionen, die mich zur Weiterentwicklung geführt haben, zuerst nicht annehmen, aber letztendlich habe ich mich in mein Schicksal ergeben, das darin endete, daß ich meine Partnerin gefunden habe.

Die Gedanken, die ich hier wiedergebe, stammen zum größten Teil aus meinen eigenen Erfahrungen bei der Partnersuche. Ein paar zusätzliche Gedankengänge stammen aus meinen Beratungen zu Partnerschaften und wieder ein paar andere nur aus Beobachtungen - wir Menschen sind völlig durchschaubar. Hier sind also die Ergebnisse.

Ein „perfektes“ Mißverständnis

Beliebte Filme, Fernsehshows und Zeitschriften auf Hochglanzpapier wiegen uns in dem Glauben, daß auf jeden von uns eine 25-jährige, blonde Venus oder ein entsprechender Adonis wartet. Vollkommen ist wohl kein passendes Adjektiv für dieses Leben und auf gar keinen Fall ein Zustand, der sich lange aufrecht erhalten läßt. Seien wir ehrlich: Ich glaube, daß eines der verbreitetsten Mißverständnisse über das Leben das ist, daß wir eigentlich doch Vollkommenheit erwarten. Das ist eine Art der Vollkommenheit, die sich folgendermaßen anhört: „Ich bin auf der Suche nach einem Partner, der alle meine Wünsche und Erwartungen erfüllt - körperlich, emotional, spirituell.“ Die meiste Zeit während meiner Teenagerjahre und in meinen Zwanzigern habe ich nach Frau Vollkommen gesucht und nach nicht weniger. Erst Anfang meiner Dreißiger dämmerte es mir langsam, daß die Verhältnisse einfach nicht so sind - und Gott sei Dank sind sie nicht so.

Diese Auffassung vom vollkommenen Partner hat ihren Ursprung in unserer egozentrischen, „ich“-bezogenen Sicht der Welt. Diese Sicht der Welt wird ungefähr so lange von den anderen akzeptiert und toleriert, bis wir von der Mutterbrust entwöhnt werden. Wir aber halten daran fest, und daraus ergibt sich eine sehr unausgewogene, einseitige Betrachtungsweise in bezug auf Beziehungen. Diese Art von Beziehung ist wie die zwischen Herrn und Sklaven, wobei das „Ich“ den Herrn darstellt. Wir sehen nur uns selbst. Unsere gesamte Energie sammelt sich im „Ich“. „Ich“ bin das Zentrum des Universums, und alle anderen sollen das gefälligst auch so sehen. So wünschen wir uns das.

Kurzfristig betrachtet scheint das befriedigend. Das Erwachen ist unsanft, wenn wir feststellen müssen, daß die Welt sich weigert, „mich“ als ihren Nabel anzuerkennen.

Die Dinge verhalten sich eher folgendermaßen
Aus meiner augenblicklichen Sicht stellt sich die Definition von Vollkommenheit eher so dar: Das Vollkommene ist nicht das, was wir wollen, sondern das, was wir zu unserem Wachstum brauchen. Unser Wollen wird durch eigennützige, egoistische Wünsche bestimmt. Der vollkommene Partner ist einer, der uns ergänzt.


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Umfang: 17 Seiten / Gebühr für Lesen oder download: 2,55 €

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